Laphroaig The 1815 Legacy Edition (nas)

Bewertung:  3,9 von 5 Punkten

Momentaner Preis: 79€

 

Aroma: Dezenter, leicht medizinischer kalter Rauch, wie aus der Räucherkammer, in der noch ein Stück Speck hängt. Dieser Rauch mischt sich mit einer leichten, frischen Minznote, als ob man sich gerade einen firschen Spearmintkaugummi in den Mund geschoben hätte. Dazu kandierte Aprikosen. Mit der Zeit kommt immer mehr Vanille, Ricola- Kräuterbonbons und Salbei hinzu. Später wandelt sich das Ganze hin zu Süßholz und Zuckerrohr. Je länger der Whisky im Glas ist, desto deutlicher wird die junge Eichennote, bis sie sich dann etwas zu aufdringlich über die Restaromen legt.

 

Geschmack: Ölig und salzig. Dazu Ingwer, bayrisch Blockmalz und jede Menge Zimt und Trockenheit vom sehr aktiven Fass.

 

Abgang: Lang. Dezenter Lagerfeuerrauch mischt sich mit Kräuterbonbons, Schokolade und ein wenig Teer. Apfelmost und junge Eiche bleibt zurück.

 

Kommentar: Überraschend rund und weich für Laphroaig. Kräuter und Zuckerohrsüße bilden zwei Aromenfelder, die wunderbar zusammenpassen. Mit der Zeit kommt dann aber doch zu viel Junge Eiche in Nase und Mund hervor und überlagert alles andere. Hier scheint mir dann der Einfluss von den second fill Bourbon- und first fill european Oakfässern zu stark zu sein. Ein Whisky der warscheinlich bereits für viele Diskussionen gesorgt hat. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. So bekommt er auch bei mir je nach Tagesform eine 3,5 oder eine 4,3. Bildet man den Mittelwert, so erhält man eine 3,9, was dem Whisky mehr als gerecht wird. Ein Whisky für Laphroaigfans mit dickem Geldbeutel, die sich nicht vom heftigen Einfluss junger Eiche, der fasst den gesamten Spirit überlagert, stören lassen.