St. Kilian Signature Edition Four

Bewertung:  4,2 von 5 Punkten

Momentaner Preis: 40€

 

Aroma: Eine wundervolle Lagerfeuerrauchnote umspühlt die Nase. Dann folgt sofort ein gemisch aus überreifen Äpfeln, saftigen Rosinen, getrockneten Aprikosen, Bratapfel und dunkler Schokolade. Untermauert wird das Ganze von einer Basis aus cremiger Vanille und Datteln. Diese hüllt die obigen Aromen in eine unwiderstehlich süßliche Wolke. Im Hintergrund schweben Pfeifentabak- (für die Pfeifenraucher: Schokoladiger Virgina, ohne die heuigen Qualitäten, trifft auf würzig- nussigen Perique) und Ledernoten. Ein Ricola- Bonbon  und ein Hansaplast- Pflaster ist auch mit von der Partie. Herrlich.

 

Geschmack: Pfeffer begleitet den Geschmack von Anfang bis Ende. Salziges Karamell, Schokolade und Beerenmarmelade. Diese wird nach und nach von trockenem Zitronensaft abgelöst.

 

Abgang: Mittellang. Erdiger Bläterrauch und Räucherschinken, dazu Aprikosen und wieder Beerenmarmelade. Dann Kräuter, die von Zitrusnoten durchzogen werden. Medizinische Eindrücke und etwas Espresso klingen aus.

 

Kommentar: Der Whisky ist mit knackigen 48 Volumenprozent abgefüllt. Das mit 54 ppm getorfte Malz stammt aus den Glenesk Maltings aus dem östlichen Schottland. Der Rauch jedenfalls ist superlecker, schon eher ordentlich vorhanden, und passt gut zu meinem "schottischen" und rauchigen Beuteschema. Dazu wurde der Whisky noch in Hogsheads mit ehemaliger Pedro Ximenez- und Olorossobelegung gereift. D.h. der Fasseinfluss könnte sich im Ramen halten. Spannend zu sehen was St. Kilian aus diesen Zutaten gebaut hat. Rauch und Sherryaromen sind wunderbar ausbalanciert. Im Mund dann doch recht pfeffrig, allerdings fangen die süßen, marmeladigen Aromen das Ganze gut auf. Normalerweise stört mich sowas, hier finde ich es aber spannend und gewinnbringend. Im Wechselspiel mit den rauchigen, trockenen Aromen entsteht ein schöner Kontrast und ordentlich Komplexität. Der Abgang könnte noch ein wenig länger und gehaltvoller sein, der Fasseinfluss etwas dezenter. Ansonsten zeigt sich auch hier die bereits gewohnte Vielschichtigeit. Gut gemacht, ordentlich Rauch, ordentlich süße Fruchtigkeit und ordentlich Dampf.