Soak Staves in Glenallachie Distillery Edition

Momentaner Preis: 30€ pro Set Soak Staves bestehend aus 1 Stave Sherry, 1 Stave Rum und 1 Stave Peated.

 

Glenallachie Distillery Edition wurde, wie oben sichtbar, mit verschiedene Soak Staves für 2 Monate im kalten Keller nachgereift und anschließend verkostet. Dazu wird der Whisky einfach in die mitgelieferten Glasflaschen gefüllt und dann kühl und trocken gelagert. Empfohlen sind mindestens 2 Wochen. Was diese sogenannten Soak Staves (Holzstäbchen aus ehemaligen Fassdauben) so machen, könnt ihr in den folgenden Tasting Notes lesen.

 

Soak Stave Peated:

Bewertung: 2,5 von 5 Punkten

Aroma: Etwas Rußrauch mischt sich mit alter Eichenholzdiele, die auf einem staubigen Dachboden liegt. Im Hintergrund dezente süßliche Vanille und ein klein wenig Schokolade. Kräuteraromen wabern undefinierbar im Hintergrund.

Geschmack: Zuerst mild, fast wässrig. Dann Ingwer und Kräuterlikör gefolgt von lang gezogenem grünen Tee und Kräutersud.

Abgang: Mittellang. Lang gezogener Salbeitee mischt sich mit etwas Blätterrauch.

Kommentar: Die Nase ist relativ ansprechend. Im Geschmack überwiegen dann die herben Noten. Der Abgang ist ziemlich eindimensional und mehr kräutrig als rauchig. Das war der Stave auf den ich mich als Rauchfan am meisten gefreut hatte. Leider transferiert der Stave für meinen Geschmack zu wenig Rauch und zu viel andere, vor allem herbe und kräutrige Aromen.

Soak Stave Sherry:

Bewertung: 3,5 von 5 Punkten

Aroma: Rosine, Kumquats und frischer Apfel. Im Hintergrund etwas Nougat, Zartbitterschokolade, Vanille und Zimt. Mit der Zeit immer schokoladiger.

Geschmack: Mild, zuckersüß und gleichzeitig sehr fruchtig mit Apfelsaft, Beerenmarmelade und dazu etwas dunkle Schokolade.

Abgang: Mittellang. Rosinen, viel Vanille und etwas Nougat. Zuckerrohr hinter allem. Zuckerrohr und ein Beerenfrüchte klingen aus.

Kommentar: Die Langeweile des Originals ist verflogen, dafür gibt's jetzt mehr Sherrynoten. Das ganze ist mittlerweile weniger hamonisch, aber im Wesentlichen viel interessanter. Verrückterweise ist der kleine Holzbalken vom Original verschwunden. Der Glenallachie mit Sherry Stave hat in jedem Fall ordentlich dazugewonnen.

 

Soak Stave Rum:

Bewertung: 3,0 von 5 Punkten

Aroma: Ein Gemisch aus grünem Apfel und getrockneten Apfelringen  trifft auf säuerliches Eichenholz. Dahinter liegt eine süßlich- florale Vanillekipferlwolke. Dann kommt immer mehr Nuss- Nougat Creme hinzu. Erinnert mit der Zeit etwas an Cola- Gummibärchen.

Geschmack: Pfeffrig, dann Zuckerwasser und lang gezogener, grüner Tee.

Abgang: Kurz. Ananas und Nuss- Nougat- Schokolade. Kokos und Eiche klingen zusammen mit den Cola- Gummibärchen aus der Nase aus.

 

Kommentar: Der sehr herbe Geschmack passt nicht zur Nase und zum Abgang.  Ansonsten aber stimmig. Was das Original vielleicht ein wenig langweilig war, ist der Glenallachie mit Rum Stave vielleicht etwas zu aufrgend, vor allem im Geschmack.

 

FAZIT:

Für 30€ kann man 0,6 Liter langweiligen Regalhüterwhisky in einen Abentuerabend voller Spaß verwandeln. Eine Mordsgaudi, vor allem, wenn man zusammen mit Freunden tastet und gemeinsame Tastinghöhen und Tastingtäler durchlebt. Wer mein Fassexperiment verfolgt hat weiß, dass man mit Nachreifexperimenten sehr schnell tollen Whisky in Brechmittel verwandeln kann. Ich glaube die Gefahr ist mit Soak Staves wesentich geringer und das Ergebnis umso genießbarer. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Geschmack und weniger Holz aus den Rum- und Peated- Soak Staves gewünscht. Auch dieses Mal hätte die Nachreifezeit etwas geringer sein dürfen. So war aber der unterschiedliche Fasseinfluss umso beedinruckender. Man wird sehen, ich jedenfalls bereite schon das Nächste Soak- Staves- Tasting- Event mit einem anderen Whisky vor. Wie im Fass müssten ja nun die Eichenaromen aus dem "First- Fill- Stave" weniger werden und die Sherry- Peat- und Rum- Aromen sich merklicher durchsetzen.