Bewertung: 4,0 von 5 Punkten
Momentaner Preis: Von St. Kilian zur Verfügung gestellt
Aroma: Etwas zurückhaltender Rußrauch mischt sich mit Karamell. Dazu ein ganzer Schrank an Gewürzen, auch dabei sind Trockenfruchtaromen, die von einer leichten Nussigkeit unterlegt sind. Das Karamell geht mit der Zeit in süße, leicht buttrige Vanille über. Frisch zerbrochene, grüne Äste und etwas florales erscheinen nach und nach mit einem Hauch Ananas im Hintergrund des Aromenmeetings. Geranie und Maggikraut vielleicht? Dann plötzlich unendlich viel Schokolade und wieder ein paar Trockenfrüchte.
Geschmack: Ölig. Zuerst überbordende, malzige Süße und jede Menge Vollmilchschokolade, später dann mehr und mehr dunkle Schokolade mit Walnusskernen und zugehöriger Bitterkeit. Ein größeres Körnchen schwarzer Pfeffer und ein größeres Körnchen Salz sind auch ständig mit dabei. Später zu lang gezogene Grüner Tee- Gerbstofftrockenheit.
Abgang: Mittellang. Erstaunlich wenig Bläterrauch. Gunpowdertee und Vanille bestimmen zuerst den Abgang. Dann jede Menge Kräuter und ein leicht säuerlicher Schinkenräucherrauch. Übrig bleibt der aus der Edition Thirteen bekannte Barbeque Rauch, allerdings dezenter und nicht so auffallend. Im Hintergrund schwingt wieder eine kleine Blume mit.
Kommentar: Eine Reifung in wilder Robinie führt also zu einem Gemisch aus Sherry und Kräuteraromen. Dazu sogar noch eine gute Portion Salz. Interessant. Man könnte meinen, das Fass war vorbelegt. Der Barbequerauch, den ich in der Edition Thirteen in der Nase hatte, war leider gar nicht so prägnant wie erhofft. Hier zeigt sich, dass sich Aromen beim Blenden von Whisky nicht einfach addieren, sondern gegenseitig beeinflussen und teilweise auch um ein vielfaches multiplizieren. Ein schon etwas wildes Aromenspektrum, das aber gut trinkbar ist. Würd ich auch als Einzelfass nehmen. Vielleicht kann man den "Barbequerauch" etwas tunen, den fand ich abartig geil nämlich.