Bewertung: 4,4 von 5 Punkten
Momentaner Preis: 90€
Aroma: Medizinischer Rauch mit Mullbinden, Jod und Teer unterlegt von Vanillemarshmellows. Dann Seetang, gezuckerte Ananas und weitere Zitrusfrüchte. Der Rauch wandelt sich allmählich hin zu minzigem Zigarrenrauch. Dann Röstaromen, Mandeln, eine Haselnuss und ein Ricola- Bonbon. Das Ganze ist wieder unterlegt von Hufteer, Zitronengras und Heu.
Geschmack: Salz, Lakritze und ein großer Berg von süßen Zitronenbonbons maskieren zuerst die Phenole die, gemeinsam mit Pfeffer, nach und nach immer deutlicher zum Vorschein kommen und ein trockenes Mundgefühl erzeugen.
Abgang: Lang. Eher warmer Holzrauch und Lakritze. Dann Fruchtmarmelade, am ehesten Oma's Erdbeermarmelade. Vanille und Laugenbretzel schwingen ständig mit und klingen langsam aus. Man könnte sich auch noch eine sehr feine florale, fruchtige Note einbilden, die an Hagebuttentee erinnert.
Kommentar: Für einen Laphroaig und für 51,8 Volumenprozent ist der Whisky beeindruckend mild. Auch der Rauch ist relativ zurückhaltend. Erst im Mund bemerkt man die vorhandenen Phenole. Der von zuckrig- fruchtiger Süße unterlegte medizinische Rauch harmoniert sehr gut mit den Zitrusfrüchten, die eine Art Kontrapunkt zu diesem bilden. Trotzdem besitzt der Whisky eine hohe Integrität und präsentiert sich als gelungenes und komplexes Ganzes. Ein etwas anderer Laphroaig und, wenn man so will, der größere, ausgewogenere und elegantere Bruder des Laphroaig PX Casks. Lediglich das trockene Mundgefühl, das vermutlich vom Rauch und zusätzlich noch von den Fino- Fässerns stammt drängt sich etwas zu sehr in den Vordergrund. Hier liegt allerdings auch der Knackpunkt bei Fino- Sherry- Finishes.