Bewertung: 4,4 von 5 Punkten
Momentaner Preis: 55€
Aroma: Rußrauch, dieser mischt sich mit Zitrone und süßer Dosenmandarine. Dahinter Nadelholz, Pinienkerne und Kräuteraromen. Das alles ist wunderbar eingebettet in cremige Vanille und Noten von leichte getoastetem Tostbrot. Weit im Hintergrund zeigen sich Anklänge an Farn und Lakritze.
Geschmack: Ölig und salzig. Malzbonbons mischen sich mit einem ordentlichen Schluck Zitronensaft. Der Mundraum fühlt sich auch so an, sehr trocken. Leichte Eindrücke von mundbetäubenden Lutschtabletten gegen Halsbeschwerden zeigen sich. Hilft garantiert gegen SARS-CoV-2.
Abgang: Lang. Reife Kumquats oder Kumquatmarmelade. dazu Kräuterlikör, Rußrauch und Vanille. Das Ganze mischt sich zu einem wundervollen Ganzen, für das süße Malzaromen das zusammenhaltende Fundament bilden.
Kommentar: Im Whisky zeigt sich ein wundervoll harmonisches Zusammenspiel von zitrusartigen Fruchtaromen und rußigem Rauch. Die Eindrücke von ätherischen Ölen und Kräutern verleihen eine für 8 Jahre beeindruckende Komplexität. Das Fundament aus cremiger Vanille und süßem Malz schaffen es, dass die Einzelaromen als großes, komplexes Ganzes wahrgenommen werden, wie man es nur von mindestens doppelt so alten Whiskys gewohnt ist. Nichtsdestotrotz sollte man sich von den obigen Eindrücken nicht täuschen lassen. Die 8 Jahre und 55,7% verleihem dem Whisky einen wilden, starken und bissigen Grundcharakter, der vor allem im Geschmack durchschlägt. Eher für Fans von wilden und ungestümen Whiskys. Die Komplexität und Harmonie der Aromen und der Gegensatz im Geschmack machen den Whisky interessant. So stört die starke Trockenheit bei anderen Whiskys, hier finde ich sie passend. Etwas eleganter aber weniger spannend ist der Kilkerran 12 Jahre. Wer den Ardbeg Wee Beasty 5 Jahre mochte, der sollte den Kilkerran 8 Jahre Cask Strength mit 55,7% aus dem Jahr 2017 probieren, oder andersrum. Ein kleiner Geheimtipp, der trotz seiner Qualität noch gut erhältlich ist.