Bewertung: 4,2 von 5 Punkten
Momentaner Preis: 38€
Aroma: Kohlerauch, dazu Orangenschalen, gesalzene und geröstete Mandeln und etwas Seetang. Weiter im Hintergrund ein Würfel Hefe und ganz leichte Aromen von frisch gekauften Gummistiefeln. Das klingt jetzt zwar nicht so verlockend, riecht als Ganzes aber tatsächlich echt gut. Die Basis, die alles begleitet bilden cremig, süße Lakritznoten und Zitrusnoten, die sich ab und an in den Vordergrund trängen, um dann wieder zu verschwinden.
Geschmack: Ölig und salzig. Eine frisch zerkaute Kohletablette mischt sich mit Mandeln und süßer Lakritze.
Abgang: Lang. Ascherauch mischt sich mit Malz und Walnussaromen. Die obligatorischen Zitrusnoten gesellen sich hinzu.
Kommentar: Die süße Kombination aus Lakritz- Mandel- und Anisnote bildet einen tollen Gegensatz zu den Zitrusnoten. Das alles eingehüllt in Rauch ergibt einen guten, aber unkomplexen Whisky. Der Port Askaig 8 Jahre ist ein tolles Beispiel dafür, dass ein guter Spirit auch ohne viel Fasseinfluss zu einem hervorragender Whisky werden kann. Eine Altersangabe, keine zugesetzter Farbstoff, keine Kältefiltration und klare, unverblendete und prägnante Aromen sind das exakte Gegenteil von dem, was gerade in der Whiskyindustrie passiert. Alles wird in "exorbitant raren und exotischen Blablablafässern" gefinished und verblendet. Schön, dass es noch unabhängige Abfüller gibt, die sich diesem Trend widersetzen und Whiskys wie den Port Askaig 8 Jahre auf den Markt bringen. Ähnlich pur und präzise, aber 10€ teurer ist der Lagavulin 8 Jahre. Für Whiskyfans, die dennoch mehr süße und Fass wünschen gibt's den Caol Ila Moch oder den Caol Ila 12 Jahre zum gleichen Preis, aus der vermutlich gleichen Destillerie.