Bewertung: 3,9 von 5 Punkten
Momentaner Preis: 49€
Aroma: Für Talisker Verhältnisse wenig Rauch. Dieser geht auch relativ stark in eine für Talisker untypische, kohlig-blättrige Richtung. Hinter dem Rauch dann Menthol, Zitronat, Orangeat und süßer Anananassaft. Die Aromen wandeln sich dann in sirupartigen Apfelsaft. Dazu kommt immer mehr Malz, ein Löffelchen Beerenmarmelade und etwas Heu. Im Hintergrund spitzt gerade jemand seinen Bleistift. Zum Glück ist er so weit weg, dass man das frisch gespitzte Holz nicht all zu deutlich riechen muss.
Geschmack: Pfeffrig, dann karamellig süß, dazu Fruchtmarmelade. Am ehesten dunkles Beerengelee. Herbe Orangenschalen sind auch mit dabei. Wird vergleichsweise trocken. Eyeyeye.
Abgang: Lang. Holzrauch, dazu wieder beerig- orangige Fruchtmarmelade. Dahinter Kräuteraromen, die zusammen mit etwas Zitronengras und dem Rauch ausklingeln.
Kommentar: Für Talisker untypischer Charakter. Die Chilli im Mund fehlt, dafür ist ordentlich und anhaltend Pfeffer wahrnehmbar. Stark ausgebrannte Fässer sollen den Whisky rauchiger machen, das steht zumindest auf der Verpackung. Dabei schwächt doch gerade der Kontakt und Austausch mit dem Fass den Rauch über die Zeit im Fass ab. Versteh ich nicht, muss wohl eine neure Marketingsache sein. Vom Aromenprofil lässt sich mutmaßlich auf Sherryfässer schließen. Fühlt sich ein wenig an, als hätte man versucht jungen Whisky mit Süße, Frucht und viel Fasseinfluss zu bändigen. Auch die starke Trockenheit im Mund spricht für diese Vermutung. Insgesamt aber dennoch ein gut trinkbarer Whisky für Fans, denen ordentlich Pfeffer im Mund nichts ausmacht. Der verlangte Preis ist definitiv zu hoch. Da gibt's viele bessere alternativen aus der Brennerei, z.B. die Distillers Edition.