Bewertung: 4,3 von 5 Punkten
Momentaner Preis: 95€
Aroma: Mittelstarker Lagerfeuerrauch und ein Häuchlein Teer. Dazwischen zeigt sich Zitronensorbet und eine süße, cremige Vanillewolke. Dann folgen Kräuterbonbons und Fenchel- Anis- Kümmeltee. Mit der Zeit bildet sich ein solides Schokoladenfundament. Die typischen medizinischen und maritimen Noten schwingen ständig mit. Später kommt ein leckeres und süßes Gemisch aus Grapefruit und getrockneter Blutorange hinzu.
Geschmack: Pfeffer mischt sich mit wirklich salziger Bitterschokolade und Karamell. Dann folgt Zitronensaft.
Abgang: Lang. Schokoladennoten mischen sich mit Aromen von gerade trocknendem Heu einer Kräuterwiese. Dazu Eindrücke von Nadelholz (muss plötzlich an einen Saunaaufenthalt mit Latschenkieferaufguss denken), Teer und Lagerfeuerrauch. Hinter allem schwebt eine kleine Gewürznelke. Leckeres, selbstgeräuchertes Rauchfleisch vom Schwiegervater klingt aus.
Kommentar: Für 50,8% recht mild in der Nase. Diese ist sehr ausgewogen. Maritime-, medizinische-, Kräuter- und süßliche Vanille- und Fruchtnoten sind nahezu gleich stark vorhanden und gut ausbalanciert, was für ordentlich Komplexität sorgt. Weltklasse! Im Geschmack detektiert man dann deutlich die 50,8% mit ordentlich Pfeffer. Der kommt doch etwas unerwartet. Für die obere Whiskyliga ist der Abgang zu wenig Komplex. Warum "for discussion" hinter den 8 Jahren stehen muss, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Beim Ardbeg 5 Jahre The Wee Beastie gibt's da mehr zu diskutieren. Die "Story" mit den Sherryfässern passt da auch gut dazu, so wie zu jedem anderen Whisky. Außerdem kostet der Ardbeg 5 weniger als die Hälfte und ist mindestens genauso gut. Den Ardbeg 8 Jahre kann man mal probieren, muss man für diesen Preis aber nicht haben. Wer es weniger verblendet mag, der findet mit dem Ardbeg 10 Jahre einen tollen Whisky, wer es wild mag, greift zum Ardbeg 5 Jahre. Beide sind super und dazu noch günstig.